Abhängig von der Beantwortung der Fragen aus dem Vorlauf gilt es nun, sich für die richtige, bzw. optimale Technik für die Homepage zu entscheiden. Eine Wahrheit gibt es wie immer auch hier nicht. Da sich die Einsatzgebieter der unterschiedlichen Systeme überschneiden, stellen wir hier die wichtigsten Systeme mit ihren Vor- und Nachteilen und speziellen Einsatzgebieten und Möglichkeiten vor.
In den letzten Jahren sind die CMS-Systeme in Summe die Marktführer unter den Webseitensystemen. Platzhirsch ist - mit nach wie vor steigender Tendenz, das universelle CMS-System WordPress.
CMS-Systeme
CMS-System (Content-Management-Systeme) sind Systeme, bei denen nicht nur die Webseite selbst, sondern auch der Pflegebereich (Dasbhoard, Backend...) online, meist sogar innerhalb der gleichen Webseite sind.
Der große Vorteil: Man benötigt keine Software (außer einem ohnehin vorhandenen aktuellen Web-Browser). Die Pflegesoftware ist quasi Bestandteil der Webseite selbst, und über spezielle Zugangsdaten erreichbar.
Dadurch ist es möglich, dass man seine Website von jedem beliebigen Ort der Welt mit Internetzugang pflegen und überwachen kann.
Ein weiterer Vorteil ist die Datensicherung: Die meisten Provider bieten ihren Kunden ohnehin eine regelmässige Sicherung an. Erfahrung ist, dass die meisten Benutzer im Office nur eine sehr unzureichende Sicherung haben!
Die Aktualisierung der Website ist meist aus dem CMS-System heraus möglich, ohne umständliches Downloaden, Upload per ftp, manuelle Installation.
Das System der CMS-Systeme insgesamt hat sich bewährt, auch wenn zwischen den Systemen selbst noch Unterschiede sind. Nicht zuletzt aus diesem Grund haben sich die CMS-Systeme durchgesetzt. Schätzungen gehen davon aus, dass über 90 % der aktiven Websites mit CMS-Systemen erstellt wurden.
Deswegen beginnen auch wir hier in dieser Aufzählung mit den CMS-Systemen.
WordPress
Vorteile:
- WordPress ist das am meisten eingesetzte CMS-System Deutschlands und der Welt
- Kostenlos
- Eignet sich sowohl als BLOG-, als auch als Homepagesystem
- Über 1000 kostenlose und kostenpflichtige Themes (Layouts) verfügbar
- über 40.000 kostenlose und kostenpflichtige Plugins (Funktionserweiterungen, Module) verfügbar, dadurch eine fast schon unüberschaubar große Vielfalt an Möglichkeiten
- Eine sehr große Unterstützercommunity hilft bei Fragen
- Individuelle Funktions-Erweiterungen möglich
- Open Source - dadurch langfristige Invesitionssicherheit
- ...und viele mehr
Nachteile:
- Open Source - Sicherheitslücken können auch von böswilligen Angreifern erkannt werden
- Für große Redaktionsstrukturen nicht ausreichend
- Bei Verwendung vieler, bzw. ungeprüfter Themes/Plugins u.U. langsam
Voraussetzungen
- HTML-Kenntnisse von Vorteil, aber nicht unbedingt notwendig
- Pflege über Browser direkt im Online-System
- Internetzugang zur Pflege + Wartung
Empfehlung
WordPress ist das System unserer Wahl. Die genannten Vorteile haben uns überzeugt, wir sind seit über 5 Jahren aktiver WordPress-Nutzer, entwickeln eine Menge Plugins für individuelle Anwendungen und Erweiterungen für WordPress.
Auch unsere Webserver sind so eingerichtet, dass die Datenbank- und Speicheranforderungen bestens erfüllt werden.
Joomla
Das CM-System Joomla! hörte früher auf den klangvolleren Namen Mambo. Seit 2005 trägt es nun aber den Namen Joomla! und gehört zu den am Weitesten verbreiteten Systemen im Content Management überhaupt. Knapp 15 Millionen Mal wurde die Software bis Mitte 2014 heruntergeladen, Hauptschwerpunkt ist dabei Nordamerika.
Vorteile:
- Installattion ähnlich einfach wie WordPress
- Kostenlos
- Deutschlandweit und Weltweit sehr verbreitetet
- Große Nutzergemeinde
Nachteile:
- Rechteverwaltung
- Wenige verfügbare Plugins, die teilweise auch relativ teuer sind
- Aktualisierungen mit viel Aufwand verbunden, oft manuell notwendig
- Für ein echtes Redaktionssystem noch nicht ausgereifte Rechte/Freigabeoptionen
Voraussetzungen
- HTML-Kenntnisse von Vorteil, aber nicht unbedingt notwendig
- Pflege über Browser direkt im Online-System
- Internetzugang zur Pflege + Wartung
Empfehlung
Joomla! ist also die eierlegende Wollmilchsau? – Nicht ganz! Solange es ohne mehrschichtige Freigabeprozesse und mandantenfähige Multidomainbearbeitung geht, stimmt ist die Software aber fast die perfekte Wahl. Der Aufwand ist geringer als bei TYPO3 oder Drupal. Funktionell kann Joomla! aber mit diesen Systemen mithalten. Wir empfehlen Joomla! für mittelkomplexe Portale mit hoher Funktionalität und entsprechend hohem Budget.
Typo 3
Vorteile:
Nachteile:
Voraussetzungen
Empfehlung
Drupal
Vorteile:
Nachteile:
Voraussetzungen
Empfehlung
Homepage-Baukästen
Homepage-Baukästen sind die Erfindung einiger Provider, die zum Großteil vor den Entwicklungen der CMS-Systeme entstanden sind.
Ziel der Baukästen ist, den Benutzern Webseiten mit einem komfortablen Editor (Pflegetool) zur Verfügung zu stellen. Für einfache Webseiten erfreuen sich diese Homepagebaukästen großer Beliebtheit.
Resüme: Wer sich für einen bestimmten Homepagebaukasten entscheidet, entscheidet sich automatisch für den Anbieter. Mit allen Vor- und Nachteilen
Die Vorteile de meisten Homepage-Baukästen:
- Relativ einfach zu bedienen
- Recht übesichtlich
- Hohe Sicherheit
- Erzeugen zumeist "schlanken", schnellen Code für die Webseiten
Diesen Vorteilen stehen aber auch nennenswerte Nachteile gegenüber:
- Hohe Bindung an den Provider: Haben Sie einmal Ihre Website mit einem Homepagebaukasten aufgesetzt, ist es nicht möglich, mit der Webseite einfach zu einem anderen Provider zu wechseln. Diese Baukästen laufen exakt nur auf dem System des einen Providers.
- Sind Sie unzurfrieden mit dem System und wollen wechseln, geht das nur, wenn die Homeapge völlig neu auf einem anderen System aufgesetzt wird. (Hoffentlich wählst Du nicht wieder einen Baukasten...)
- Eingeschränkte Möglichkeiten im Verhältnis zu CMS-Systemen
- Viele notwendige Erweiterungen technisch nicht mögiich (z.B. kein eigener PHP-Code)
- Eingeschränkte Layoutmöglichkeiten
Jimdo
Wix
WordPress.com
Im Prinzip handelt es sich bei WordPress.com um einen "Zwitter".
Zum einen wird bei diesem CMS-System in großen Teilen WordPress eingesetzt. Allerdings nicht in der gleichen Version, wie das Opensource-System bei wordpress.org zum Download bereit steht.
Weiters sind bei WordPress.com nur eine begrenzte Anzahl von Themes (Layouts) und Plugins möglich. Eigene Plugins können nicht auf WordPress.com-Websites hochgeladen werdern.
Andererseits sind die bei WordPress.com auch nur bei wordpress.com lauffähig, können also auch nicht exportiert werden, und erfüllen dadurch wiederum das Kriterium, dass es sich um einen anbieterabhängigen Homepagebaukasten eignet.
Strato Homepagebaukasten
Webseitenerstellung in lokalen Entwicklungsumgebungen
Microsoft Expression Web
Bei dieser Software handelt es sich um den kostenfreien Nachfolger des Microsoft-Frontpage, das in der Premium-Version des Microsoft-Office 97 - 2003 vorhanden war, aber auch einzeln zu beziehen war.
Diese Software soll es Anwendern ermöglichen, lokal auf dem eigenen PC oder Notebook eigene Webseiten zu gestaltet und zu verwalten. Die Software unterstützt auch die Einbindung von php und asp, so können auch zumindest teilweise dynamische Webseiten erstellt werden.
Die letzte Version von Microsoft-Expressen Web scheint die Version 4 aus dem Jahre 2012, also mittlerweile 6 Jahre alt.
Vorteile:
- Individuelle Erstellung von Webseiten
- Lokale Entwicklungsumgebung
- Auf dem Server besonders schnell, da wenige Scripte abgearbeitet werden müssen
Nachteile:
- Lokal erstellte Seiten müssen per ftp auf den Webserver geladen werden
- Das System ist mittlerweile veraltet (Letztes Update 2012)
- Aktuelle Techniksen (Jquery, CSS3 HTML5) werden nicht direkt unterstützt
- Seitencodierung veraltet (UTF8 zwar möglich, aber nicht standard)
Voraussetzungen
- Kenntnisse in HTML, CSS notwendig, wenn keine Agentur beauftragt wird.
- Windows 10
- Für dynamische Seiten php/asp-kenntnisse notwendig
Empfehlung
Wenn nur eine "schlanke" Webseite mit wenigen Seiten und nicht unbedingt den neuesten Effekten erstellt werden soll, dann kann man zu dieser Lösung greifen. Aber nur dann, wenn man die Software bereits kennt und sich nicht in eine neue Lösung einarbeiten möchte. Sollte man irgendwann aber seine Seite aktualisieren wollen, ist sehr schnell ende, aktuelle Entwicklungen werden definitiv nicht mehr unterstützt.
Auch ist nicht abzusehen, ob die Software von den nächsten Windows-Versionen (falls noch welche kommen) noch unterstützt wird.
Adobe Dreamweaver
Websites für jeden Browser und jedes Gerät
Dank umfassender Unterstützung für HTML, CSS, JavaScript u. v. m. können Designer und Entwickler schnell Web-Seiten erstellen und für nahezu jedes Zielgerät publishen.
Schnell und flexibel coden
Eine intelligente, vereinfachte Coding-Engine macht das Erstellen, Coden und Verwalten von dynamischen Websites einfach. Mithilfe von Codehints arbeiten Sie sich rasch in HTML, CSS und andere Webstandards ein. Und dank visueller Hilfestellungen lassen sich Fehler vermeiden und die Entwicklungszeit von Websites verkürzen.
Einrichtung in weniger Schritten
Nehmen Sie eine anpassbare Startvorlage als Ausgangspunkt für Ihr neues Projekt. Damit lassen sich HTML-Mails, Blogs, E-Commerce-Seiten, Newsletter und Portfolios deutlich schneller erstellen. Code-Farben und visuelle Hints machen Code leichter lesbar und vereinfachen Korrekturen und Aktualisierungen.
Dynamisch optimierte Anzeige auf jedem Gerät
Erstellen Sie Websites, die sich automatisch an jede Bildschirmgröße anpassen. Prüfen Sie Ihre Site und Ihre Änderungen in Echtzeit, um sicherzustellen, dass das Ergebnis passt, bevor Sie die Site veröffentlichen.
Vorteile:
- Sehr umfangreiche Software
- Immer aktuell auf der Höhe der Zeit (Adobe-Cloud-Anwendung)
- Unterstützt die aktuellen Standards und Entwicklungen
Nachteile:
- Lokal erstellte Seiten müssen per ftp auf den Webserver geladen werden
- Regelmässige Kosten für Adobe (35,69 € / Monat (inkl. MwSt.)
(Damit für kleine Projekte nicht wirtschaftlich)
Voraussetzungen
- Profi-Kenntnisse in HTML, CSS, Javascript
- Windows 10
- Cloud-Zugriff - Schnelle Internetleitung
Empfehlung
Wenn die Web-Entwicklung nicht das eigentliche Business ist, ist es sehr aufwendig, sich in diese an sich tolle, unheimlich umfangreiche Software einzuarbeiten. ADOBE-Anwendungen sind echte Profi-Anwendungen, ein Designer-Laie wird ein solches System für 1 Homepage oder Webseite nicht ausnützen können.
Statische Webseite
Statische Seite, Manuelle Erstellung
Diese Form einer Homeapge wird mittlerwei nur noch sehr selten verwendet. In den meisten Fällen sind sogenannte "WEB-Visitenkarten" das Ergebnis einer solchen Erstellung. Also eine Seite, die außer der Anschrift, eventuell einem Bild und einen Link zur Erstellung einer E-Mail an den Seitenbetreiber enthält.
Eine solche Homepage ist am ehesten vergleichbar mit den früher beliebten Einträgen in den "Gelben Seiten", oder den hervorgehobenen Einträgen im Telefonbuch.
Eine solche Homepage/Website ist "immer noch besser als nichts" und macht vor allem dann Sinn, wenn man parallel noch in Regionalverzeichen, Branchenverzeichnissen einen Eintrag hat.
Im anderen Extrem werden nach wie vor auch sehr umfangreiche Seiten manuell erstellt. Vor allem dann, wenn jede Seite ein eigenständiges Layout benötigt und höchste Anforderungen an Graphik, Layout, Optik gestellt werden.
Vorteile:
Absolut individuelle Erstellung möglich
Auf dem Server besonders schnell, da keine Scripte abgearbeitet werden müssen
Lokale Erstellung, dadurch immer eine Sicherungskopie vorhanden
Nachteile:
Sehr aufwendig, vor allem dann, wenn innerhalb des Layouts Änderungen für alle besehenden Seiten gemacht werden müssen.
Voraussetzungen
Kenntnisse in HTML, CSS notwendig, wenn keine Agentur beauftragt wird.